Bereits in sehr jungen Jahren quälte mich die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Da ich mich als anders, als Außenseiter, als kreativ alles hinterfragender Mensch und immer als der kleinste in meiner Altersgruppe, kontinuierlich fehl am Platz fühlte, strebte ich getrieben durch diese Not, in Bereiche, die jenseits des normalen Lebens liegen.
Spirituelle Grenzerfahrungen waren die Abenteuer, die ich schon als Kind suchte.
Als Einzelkind hatte ich die Gelegenheit, viel Zeit allein zu verbringen und inwendig zu forschen.
Oft geplagt von Depressionen, Überlebensängsten, Selbstmordgedanken und gefühlter Einsamkeit, suchte ich nach den grundsätzlichen, alles umfassenden Antworten des Lebens. Ich wollte keine Linderung meiner Schmerzen durch gutes Zureden, sondern Heilung.
Warum war das Leben so schwierig, so abstoßend, so wie ich es erlebte? Warum gibt es so viel Leid auf der Welt ? Was ist der Tod? Was ist die Geburt? Ist beides das Gleiche, betrachtet nur aus einem entgegengesetztem Blickwinkel? Und was kommt nach dem Tod? Was ist träumen? Träume ich auch wen ich wach bin? Was hält alles zusammen? Was ist Gut und Böse? Wo hört Unendlichkeit auf? Was ist Zeit? Gibt es die absolute Lehre, das Nichts? Was ist der Sinn des Lebens?
Mit solchen Fragen im Gepäck wanderte ich als aufmerksamer Beobachter meiner selbst bereits auf Kinderbeinen durch mein sogenanntes Leben.


Sehr früh schon hatte ich die Ahnung, daß die Antworten weniger auf der physischen als viel mehr auf der psychischen und spirituellen Ebene zu finden sind. Da mir weder die Eltern, noch die Schule befriedigende Antworten geben konnten, wuchs ich zum Autodidakten heran. Jenseits der Schulweisheit forschte ich und fand Antworten.
Das alleinige objektive Betrachten und die Sezierung der Objekte meiner Forschung brachten mich nicht wirklich weiter. Das Kleinste konnte immer noch weiter auseinander genommen werden, ohne zu einem Ende zu gelangen. Doch wo war das Leben, der Sinn des Lebens zu finden. Das Zerlegen und analytische Verstehen der Einzelteile und deren Wirkung aufeinander ist nur die Hälfte des Weges, hinn zum Wissen. Doch nur durch das Verbinden, das Eins werden mit ihnen erfuhr ich schließlich was ich wissen wollte.
Ich versetzte mich in die Objekte meiner Betrachtung. So intensiv wie ich es vermochte, wurde ich das Tier, der Stein, das Werkzeug in meiner Hand, der Mensch neben mir. Ich begab mich psychisch hinein in das Leid, in die Depression, wies sie nicht von mir, sondern ließ sie geschehen. Ich wurde Geburt und Tod, Unendlichkeit und Zeit; Tier, Ding, Fluss Landschaft, Wolke und Mensch.
Die Natur selbst wurde mein Lehrmeister. Das Leben, die Weisheit des Herzens, die Kunst und die Stille. Dort fand und finde ich die Antworten, die jedem Zweifel enthoben sind.
Natürlich traf ich auch spirituelle Lehrer der unterschiedlichsten Richtungen, folgte für eine Weile ihren Fußspuren und bin dankbar für deren Inspiration. Doch widerstrebte es mir seit jeher etwas nachzubeten. Ich wollte nicht auswendig lernen, ich wollte inwendig wissen.
Ich wollte die Quelle finden aus der dieses Wissen kommt.


Durch eine handfeste emotionale und mentale Krise und die schlußendliche Kapitulation oder treffender ausgedrückt der vollkommenen Hingabe in diese schmerzvolle Situation, gelangte ich geradezu unbeabsichtigt in einen Zustand der reinen bedingungslosen Liebe.
Ich war etwa dreißig Jahre alt, und für volle drei Tage und Nächte befand ich mich in diesem Zustand der absoluten und vollkommen, vorbehaltlosen Liebe, zu allem und jedem. Aus der Gegend meines Herzens pulsierte ein strahlender Strom, der alle und alles um mich herum erhellte. Vollkommen ohne Drogen befand ich mich in dieser gesegneten Verfassung, die realer ist als alle Schattenspiele die ich vorher und nachher erlebte. Es gab keine Angst, kein Leid, kein Kummer, kein Zweifel, nur absolutes einverstanden sein mit mir und all dem was ist, war und sein wird. Ich wußte mit jeder Faser meines Seins, das alles in dieser und jeder anderen Welt am vollkommen richtigem Ort ist. Das es keinen wirklichen Grund gibt sich zu Fürchten, sich gegen das was gerade ist, zu wehren.
Ich sah jenseits aller Hässlichkeit, die der Mensch in seiner Unbalanciertheit, in einer illusionären Egobezogenheit an den Tag legt, das Schöne und Heile, das Heilige, das allem innewohnt.
Alles und jeder Mensch ist zu jeder Zeit genau an dem Ort und in genau der Situation, die ihm entspricht und ihm zum Wohle gereicht. Der Verstand kann dies nicht sehen, geschweige denn akzeptieren, sein Horizont ist zu klein, um das gesamte Bild zu erkennen. Alles Leid ist, so grausig es auch klingen mag, notwendig, um die Seelen durch den Lehrer des Schmerzes reifen zu lassen. Und alles vom Menschen verursachte Leid, wird auf ihn den Verursacher zurück gespiegelt, damit er sich wiederum der Wirkung seines Tuns und Lassens bewußt werden kann. Um dann schließlich seine illusionäre Getrenntheit vom Universum, vom Leben, von all seinen Mitmenschen aufzugeben und eins zu werden mit allem, ohne aber seine gereifte Individualität einzubüßen.
Dies ist durch Denken allein nicht zu verstehen, da es ein Paradox in sich trägt. Es ist nur zu erleben.
Diese tief-, sehr tiefgreifende Erfahrung prägte mich nachdrücklicher als alle Erlebnisse die ich bis zu diesem Zeitpunkt hatte. Dieser dreitägige Ausflug in eine Daseinsform die realer ist als all die Schattenspiele, die wir gemeinhin als Realität bezeichnen, dient mir seither als Orientierung. Sie ist ein Leuchtturm, der mir den Weg nach Hause weist.


23 Jahre nach diesem Erlebnis, bin ich mehr den je verwurzelt in dieser Realität.
Ich lerne täglich dazu und übe mich darin, diese Unvoreingenommenheit und bedingungslose Liebe täglich neu zu verwirklichen.
Als Fotograf, Handwerker, Grafik-, Schmuck- und Möbeldesigner, Kunstmaler, Musiker, Reisender und seit kurzem auch schreibender und filmender Künstler, tummelte und tummle ich mich auf vielen unterschiedlichen Bühnen des Lebens. Ich erlebe mich in gewisser Weise als das Gegenteil eines Spezialisten und bin wiederum Spezialist darin, mich und das was ich zu wissen glaube immer wieder aufs neue zu hinterfragen. Das ist mitunter sehr unbequem, doch hält es jung und wach. Ich liebe es, das Leben ganzheitlich zu erfassen, denn nur so gelange ich zum Kern. Ich liebe es, die Menschen, die mich um Rat und Hilfe ersuchen, vorbehaltlos und immer wieder neu zu entdecken; welch ein Abenteuer.
So erfahre auch ich mich in Resonanz mit den vielen Menschen immer wieder neu.
Mittlerweile bin ich der Not aus meiner Jugend dankbar, denn der Druck hat mich zu der Person geformt, mit der ich seit langen fast vollständig einverstanden bin.
Schmerz ist ein Lehrer, der nur dann unerträglich wird, wenn der Mensch sich gegen ihn und die mit ihm verbundene Information bzw. Aufforderung wehrt. Er lehrt uns die Demut vor allem Lebendigem und alles Lebendige ist im permanenten Wandel begriffen. Und so verwandele ich mich fortwährend im Strom der Zeit mitrießend und denselben mitgestaltend.


Meine suche nach dem Glück führte mich auch durch zahlreich Workshops der sogenannten Esoszene.
Die Suche führt zu 15 Jahre intensiver Erkundung schamanischen Wissens, mit 12 jähriger Lehrlingsschaft auf dem Schamanischen Wege mit Herz der Twistet Haeirs. Ich tanzte 10 Sonnentänze in Amerika, Schweden und Frankreich. Besuchte über 100 Schwitzhütten und tanzte, träumte, kämpfte mich durch zahlreiche Zeremonien bzw. Rituale.
Ich bin seit etwa 8 Jahren, einem höheren Ruf folgend, Reisender oder Pilger, unterwegs mit meinem "Raumschiff" BuffaloBEN: um Menschen und Landschaften der vielfältigsten Art kennenzulernen. Um einen anderen, einen gesünderen als den üblichen Lebensentwurf zu finden, zu erfinden. Um, eben durch den Abstand zum alltäglich zelebrierten Wahnsinn, genannt Konsumgesellschaft, dessen emotionelle Fallen und mentale Teufelskreise, in denen der Mensch sich verfangen kann, noch deutlicher zu erkennen. Und um wiederum jenen, die mittendrin stecken grundlegend zu helfen.
Ich tummelte mich vor dieser Reise intensiv und ausdauernd in zahlreichen beruflichen Arenen, was zu einem facettenreichen Erfahrungsschatz wuchs. Auf meiner Homepage www.jo-k.de findest du einen Ausschnitt meiner bisherigen Arbeit im Bereich Möbel, Masken, Malerei und Musik.
Ich lernte NLP und vertiefte autodidaktisch Hypnose und Selbsthypnose, die gemeinsam mit den schamanischen Techniken und einem tiefgreifendem Wissen um die Psyche des Menschen die Basis meiner therapeutischen Einzelarbeit darstellt.


Ich bin als kreativer Freigeist keiner religiösen Richtung oder indianischen Tradition verpflichtet, respektiere aber jede. Ich bin einzig dem herausfordernden Weg und Ruf meines Herzens verpflichtet. Und finde das Glück jeden Tag.

Der Film
Der Workshop